Seit dem 5. Januar ist das Open Source CMS Drupal in der Version 7 (D7) weltweit verfügbar. Die Neuerungen klingen zwar nicht besonders spektakulär, aber spürbare Usability-Verbesserungen machen sich für Vielbenutzer mit optimierten Workflows im Backend sofort bemerkbar. Die weiter vorangetriebene Barrierefreiheit im Back- und Frontend ebnet für Webdesigner und Webagenturen den Weg besonders zu Auftraggebern im öffentlichen Sektor. Und wir sind gespannt darauf, was die im Core neu eingeführten benutzerdefinierten Felder für verschiedene Datentypen in der Praxis hergeben werden.
Support für Drupal 5 endet
Mit der Verfügbarkeit von Drupal 7 endet auch der Support für Drupal 5, d.h. betroffene Admins sollten schnellstmöglich upgraden. Doch das ist derzeit noch gar nicht möglich, denn die meisten essentiellen Module sind im Moment nicht in finalen Versionen verfügbar, beispielsweise Module für Meta-Tags, Rechtevergabe für Content, Google Sitemaps und viele mehr. Einige der Module befinden sich noch in Alpha- oder Beta-Stadien und bereiten bei dem Versuch, sie produktiv einzusetzen, oft richtig Ärger. Bei anderen, zum Teil recht wichtigen bzw. weit verbreiteten Modulen (z.B. der beliebte Node-Manager ‚Content Access‘) wurde mit dem Versionsupgrade offenbar noch gar nicht begonnen.
Beispielhafte Entwicklungsstände einiger der beliebtesten Module:
- Views – 7.x-3.0-alpha1
- CCK – 7.x-2.x-dev
- Token – 7.x-1.0-beta1
- Pathauto – 7.x-1.0-beta1
- ImageAPI – 7.x-1.x-dev
- Google Analytics – 7.x-1.0
- Wysiwyg – 7.x-2.0
- Captcha – 7.x-1.0-alpha2
- Calendar – 7.x-1.0-alpha3
Drupal-Upgrade sorgfältig planen!
Wer gegenwärtig mit der Erstellung oder dem Upgrade einer Drupal-Instanz liebäugelt, sollte also vorher sorgfältig abklären ob die für ihn unerlässlichen Module denn schon verfügbar sind. Ansonsten könnte das Vorhaben für einige Zeit in einer Sackgasse enden. Auch werden Upgrades zu einer unerwarteten Herausforderung, wenn sich herausstellt, dass der Support eines bislang extensiv genutzten Moduls inzwischen eingestellt wurde und man zunächst nach einem Ersatz dafür suchen muss – sicher die gravierendste Schwäche des ansonsten so erfolgreichen Open Source Modul-Konzepts.