Styleguide Management
Styleguides (Gestaltungsrichtlinien) im engeren Sinn beschreiben das Layout und Designelemente (beispielsweise Schrift- und Farbwelt) für Publikationen oder Produkte, mit dem Ziel, ein einheitliches und wiedererkennbares Erscheinungsbild (Corporate Design) zu schaffen. In Styleguides im weiteren Sinn werden auch 'charakterliche' Eigenschaften festgelegt, beispielsweise die Stimmungslagen der Bildwelt sowie die Tonalität der Sprachebenen (siehe auch Sprachmanagement), um einem Unternehmen eine unverwechselbare Persönlichkeit (Corporate Identity) zu verleihen.
Gewöhnlich bestehen Styleguides aus ausgedruckten Word- oder PDF-Dokumenten mitunter beträchtlichen Umfangs. Sie werden - der Theorie widersprechend - in den meisten Fällen zum Abschluss eines Projektes (z.B. Relaunch einer Website) erstellt, als lästige und kostenträchtige Pflichtübung, der Erstellungsaufwand wird entsprechend niedrig gehalten. Diese Lieblosigkeit spiegelt sich dann in Inkonsistenzen, mangelhafter Ausarbeitungstiefe und - vor allem - unzureichender Zielgruppenorientierung wider. Soll heißen: Den Redakteuren des Content Management Systems wird es mit einiger Wahrscheinlichkeit zu mühsam sein, sich auf über 200 PDF-Seiten die für sie jeweils relevanten Passagen zu suchen, zumal wenn sich das Werk strukturell, inhaltlich und sprachlich nicht an ihrem Workflow und an ihrer Begriffswelt orientiert und vielleicht sogar schon stellenweise gar nicht mehr up-to-date ist. - Nur ein Beispiel von vielen.
Konsequenterweise müssen praxisgerechte Styleguides in anderer Weise erstellt und vermittelt werden. Idealerweise wird dabei der Inhalt von der Form getrennt, wodurch der Inhalt dynamisch aktualisierbar wird und die Ausgabeform im Moment der Inanspruchnahme ziel- und nutzergerichtet angepasst erfolgen kann: Der Programmierer erhält dann andere, für ihn relevantere Inhalte und in anderer Form als beispielweise der Redakteur am CMS.
Die technische Form eines solchen Styleguides richtet sich nach der Komplexität der stilistischen Richtlinien und der Breite der Zielgruppendefinition. Sie kann im einfachsten Fall in einer relationalen Datenbank mit verschiedenen Ausgabemasken bestehen, in sehr komplexen Fällen handelt es sich um ein Data Warehouse mit beispielsweise im CMS integrierten Plug-Ins, das nicht nur dokumentarisch eingesetzt wird, sondern bereits die Kreation unterstützt.
media deluxe befasst sich seit zwei Jahrzehnten intensiv mit CI/CD bzw. Styleguides, den Problemen ihrer Strukturierung und Formulierung sowie ihrer Anwendung. Namhafte Unternehmen wie zum Beispiel die Deutsche Telekom nahmen unsere Beratung und unser Projektmanagement in diesem Bereich bereits in Anspruch.